Karl der Große - wer war das?



Hast du dich vielleicht schon mal gefragt, warum in Deutschland die meisten Menschen Christen sind? Oder wie das Christentum in unsere Region gelangt ist? karl_der_grosse.jpg

Vieles von dem, was du in unserer Kultur entdecken kannst, hat Karl der Große hierher gebracht.

Schon mal von ihm gehört? Er war der erste Kaiser
der Germanen und er war Christ. Sein Vorfahre Chlodwig – Begründer des Frankenreichs- bekehrte sich schon im Jahre 496 zum christlichen Glauben.  




Bild: Karl der Große - Albrecht Dürer, 1511/1513

 Quelle: Wikipedia

Wie fing alles an?


Über die Jugend und die Kindheit von Karl dem Großen ist
wenig bekannt.
Man weiß, dass er zum Osterfest, also im Frühjahr, in Aachen
geboren wurde. Wissenschaftler vermuten, dass es ungefähr
zwischen 740 und 750 v. Chr. war. Sein Vater Pippin war König
der Franken. Als Pippin im Jahre 768 starb, trat Karl gemeinsam
mit seinem Bruder Karlmann seine Nachfolge an. Leider starb
auch Karlmann nur drei Jahre später, sodass Karl früh Allein-
herrscher über die Franken wurde.

Das Frankenreich umfasste zu Beginn von Karls Herrschaft
einen Großteil des heutigen Frankreichs sowie das heutige
West- und Mitteldeutschland.




Die Ausdehnung des Frankenreichs


Zu dieser Zeit herrschte große Aufruhr in Europa. Vor allem zahlreiche
Überfälle der Sachsen aus dem Norden bedrohten das christliche Franken-
reich.

Deshalb zog Karl 772 gegen die Sachsen in den Krieg. Natürlich wollte er
die Überfälle unterbinden, aber wahrscheinlich war es auch sein Ziel, das
Fränkische Reich zu vergrößern und damit das Christentum in Europa zu
verbreiten.

Die Sachsenkriege dauerten 32 Jahre. Die Sachsen wehrten sich nämlich
mit ganzer Kraft gegen Karl den Große und dessen Soldaten. Den hart-
näckigen Widerstand der Sachsen beantwortete Karl auf brutale Art und
Weise. Bekannt ist vor allem das „Blutgericht von Verden“, dabei wurden  
angeblich 4500 Sachsen hingerichtet!

Nach 32 Jahren ergaben sich auch die letzten sächsischen Stämme und
ließen sich taufen. So gelangte das Christentum in unsere Region!

Zeitgleich führte Karl der Große weitere Kriege, zum Beispiel gegen die
Langobarden und die Mauren.

So vergrößerte sich das Frankenreich stetig.



Und was hat das mit Christianisierung zu tun?

karl-der-grosse-kroenung_1-800x700.jpg Gleichzeitig verbreitete sich dabei auch das Christentum in Europa, denn Karl der Große war überzeugter Christ.

Zum Dank dafür ließ der damalige Papst Leo III. Karl den Großen zu sich nach Rom kommen, um ihn am Weihnachtstag des Jahres 800 im Petersdom zum Kaiser
zu krönen.

Das war etwas ganz Besonderes! Nur der
Papst konnte einen König zum Kaiser machen, was zuletzt im Jahre 476 bei Kaiser Augustus passiert war.

Durch die Krönung vom Papst erhielt Karl den Namen: 

Karolus serenissimus augustus a Deo coronatus magnus pacificus imperator Romanum gubernans imperium, qui et per misericordiam dei rex Francorum atque Langobardorum

- frei übersetzt: „Karl, allergnädigster erhabener, von Gott gekrönter, großer Frieden stiftender Kaiser, das römische Reich regierend, von Gottes Gnaden auch König der Franken und Langobarden“.

Quelle des Bildes: Wikpedia

Ein ganz schön beeindruckender Name, oder?

Als Kaiser weitete Karl sein Reich nach Osten weiter aus. Das Frankenreich wurde riesig, fast ganz Westeuropa stand unter seiner Herrschaft.711px-frankenreich_768-811.jpg

 

Außerdem führte Karl der Große zahlreiche innere Reformen durch, um seine Macht zu festigen. Zum Beispiel dachte er sich ein neues Verwaltungssystem und eine neue Kirchenverfassung aus und er gründete Schulen, um die Bildung zu fördern.

Vielleicht kennst du das Carolinum in Osnabrück – im Jahre 804 erstmalig genannt carolinum_osnabrck.jpg- oder das Paulinum in Münster– die Missionsstation wurde hier 797 erstmalig in Zusammenhang mit einer Schule genannt - ? Diese Schulen gehen auf die Bildungsreform Karls des Großen zurück. Allerdings waren das damals keine Schulen, wie du sie heute kennst- nur Jungen durften die Schule besuchen. Und es wurde Griechisch und Latein unterrichtet. Karls Ziel war dabei natürlich, das Christentum und die abendländische Kultur im Frankenreich zu verwurzeln, schon Kindern sollte der christliche Glaube beigebracht werden.

Auf dem Bild siehst du das heutige Carolinum in Osnabrück.

Quelle des Bildes: Wikipedia

Zu diesem Zweck begründete Karl der Große auch zahlreiche Klöster, dabei legte er sogar fest, welche Pflanzen in den Klostergärten zu wachsen hatten.

Weiterhin versuchte Karl die Sprache der Franken aufzuwerten. Die wichtigen Schriften und Bücher waren ja fast alle auf Latein, auch die Monats- und Wochentage hatten oft lateinische Namen. Deshalb ließ Karl einerseits viele Texte ins Althochdeutsche übersetzen und benannte andererseits die Wochentage und die Monate um.  

Man nennt die Sprache, die Karl der Große damit begründete, „lingua theodisca“, was soviel bedeutet wie Volkssprache.

 

  • Der Ende von Karl dem Großen und wie es danach weiterging...

 

Mit etwa 70 Jahren hatte Karl für damalige Verhältnisse ein sehr hohes Alter erreicht. Am 28. Januar 814 schließlich starb Karl der Große an Fieber und Lungenentzündung in Aachen. Die Stadt Aachen hatte er nämlich zu seiner Residenz gewählt- heute würde man dazu Regierungssitz sagen. Dort ließ Karl dann auch einen Dom nach römisch byzantinischem Vorbild bauen, um seinen christlichen Glauben zu zeigen. In diesem Dom wurde er auch beigesetzt. Den Thron und das Grab findest du noch heute im Aachener Dom. Sein Sohn Ludwig erbte die Herrschaft über das Frankenreich.knigsthron_aachener_dom_fotograf_holger_weinandt.jpg

 

Unter Karls Enkeln und Urenkeln wurde das Frankenreich später aufgrund vieler Krieg und Auseinandersetzungen in drei Teile geteilt. Aus diesen drei Teilen gingen Frankreich, die Beneluxstaaten und auch Deutschland hervor.

 

 

 

 

Quelle: Wikipedia