Bruder Martin erzählt, wie Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde

 

Für Swantje war es nicht ganz so einfach, sich im Wasser sicher zu bewegen. Ihr Bein war nicht kräftig genug. So fiel sie immer wieder hin und war irgendwann so durchnässt und durchgefroren, dass sie sich umziehen gehen musste. Die Erwachsenen sahen nachdenklich hinter ihr her. Ein jeder von ihnen wusste, dass es für das Mädchen mit seiner Beinbehinderung nicht immer einfach sein würde im Leben. „Wie seid ihr eigentlich auf den Namen „Swantje“ gekommen? Ein ungewöhnlicher Name. Woher kommt er?“, fragte Bruder Martin. Emso schaute ihn an und begann die Geschichte der Namensweihe zu erzählen: „An dem Tag, als Swantje geboren wurde, war ich morgens am Fluss, um Fische zu fangen. Eine Schwanenmutter schwamm mit ihren Jungen vorbei, als plötzlich ein Luchs auftauchte und versuchte eines der Jungen zu fangen. Es hatte sich etwas zu nah an der Böschung aufgehalten. Fast wäre es um das Schwanenkind geschehen. Doch die Mutter hatte die Gefahr erkannt und mit lautem Geschnatter und Flügelflattern den Luchs vertreiben können. Den Mut und die Tapferkeit dieser Schwänin wünschte ich unserem kleinen Mädchen bei seiner Geburt. Wir haben sie dann hier im Flusswasser auf den Namen ‚Swanhild’ getauft. Aber jeder nennt sie nur Swantje.“  ..… Bruder Martin sah ihn nachdenklich an. „Viel zu viel Blut ist in diesem Sachsenkrieg geflossen. Wenn du möchtest, dann erzähle ich euch heute Abend die Geschichte von Johannes dem Täufer und der Taufe Jesu.“  

 


aus Mt 3,1 - 1:


  • Johannes der Täufer


In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat:

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! / Ebnet ihm die Straßen!

Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; andrea_del_verrocchio_002.jpg Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.

Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entkommen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.


  • Die Taufe Jesu


Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.