Waffen und Werkzeuge der Germanen |
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Was sind WAFFEN? Waffen sind in erster Linie Gegenstände, mit denen man einen menschlichen Gegner verletzen und töten oder Dinge zerstören kann. Heute werden Waffen auch in verschiedenen Sportarten benutzt, z.B. beim Sportschießen. Dabei geht es dann natürlich nicht um eine Angriffssituation, in der sich ein Mensch verteidigen muss, sondern nur um Geschick und Treffsicherheit. Es handelt sich um einen rein sportlichen Wettkampf. ![]() Auf dem Bild siehst du Thorsten, den Schmied, wie er in seiner Kriegsausrüstung auf den Sachsenhof einreitet, um die Christen zu vertreiben. Thorsten, dieser Name passt zu einem Schmied: Thor: Gott Donar, der mit dem Hammer zuschlägt - und sten kommt von Stein. Copyright des Bildes: Ulrike Karau Wie waren die alten Germanen bewaffnet? Die meisten Männer besaßen mindestens ein Schild, einen Speer und eine Lanze. Fußsoldaten trugen zusätzlich mehrere kleine Wurfspieße. Ein Junge, wie z.B. Otto vom Sachsenhof, besaß zunächst nur einen Speer. Aber erst mit Schild, Speer und Sax galt er in seiner Sippe als richtiger Mann.Den Schmieden, die die „Wunderwaffen“ herstellten, sagten die Germanen übermenschliche Fähigkeiten nach. Im Gegensatz zu den Römern trugen die Germanen keine Schutzkleidung. Sie hatten Baumwoll-, Leder- oder Pelzkleider an und trugen keine Helme oder Panzer. Manche germanischen Krieger kämpften sogar mit nacktem Oberkörper. So waren sie zwar weniger gegen Waffengewalt von Angreifern geschützt, aber durch ihre leichte Bekleidung und Bewaffnung schneller und beweglicher. Hier eine kleine Übersicht über die wichtigsten Waffen der Germanen: Schild:Ein Schild ist eine gewölbte, meist hölzernen Platte. Schilde sollten ihre Träger vor Hieben, Stichen und Stößen der Gegner schützen und gehören daher zu den Schutzwaffen. Bei den germanischen Kriegern gehörten sie zur Grundausrüstung. Die Germanen stellten ihre Schilde aus Hölzern wie Eschenholz, Erle oder Ahorn her, da diese sehr leicht sind. Sie überzogen sie mit Leder, das sie bemalten. So konnte jeder erkennen, zu welcher Sippe die Krieger gehörten. Sein Schild bei einem Kampf auf dem Feld zu verlieren, war eine Schande für einen germanischen Krieger. Er galt dann als ehrlos. Frame / Lanze:Eine Lanze, bei den Germanen auch als Frame bekannt, ist ein langer, vergleichsweise leichter Wurfspieß. Der Schaft wurde aus Holz gefertigt; die scharfe, schmale und kurze Spitze aus Eisen. Sehr arme Germanen fertigten sich auch Spitzen aus im Feuer gehärtetem Holz. Die Frame gilt als meistgetragene Waffe bei unseren Vorfahren. Sie eignete sich zum Wurf, Stoß und Hieb und war daher im Kampf flexibel einsetzbar. ![]() Copyright des Bildes: Ulrike Karau Axt:Die Streitaxt gehörte erst später, seit dem 5. Jahrhundert, zur Waffenausstattung germanischer Krieger. Sie bestand aus einem kurzen, kräftigen Holzgriff und einer eisernen Klinge. Schwerter: Ein Schwert ist eine Waffe, die aus einer meist zweischneidigen Klinge und einem Griff besteht. Unsere Vorfahren kannten lange breite zweischneidige Hiebschwerter wie die Spatha. Die Spatha ist ein typisches Langschwert von etwa 1 ½ Metern Länge und 2 ½ Kilogramm Gewicht. Das ist so viel wie 2 ½ Packungen Mehl. Wenn du die einmal hochhebst, kannst du dir vorstellen, wie schwer ein solches Langschwert gewesen sein muss. Die Germanen besaßen auch kurze einschneidige Stoßschwerte. Der Sax gilt als beliebteste Form des Kurzschwertes. Er ist 0,5 bis 0,8 Meter lang und eignet sich vor allem zum Nahkampf. Da Schwerter aus Eisen gefertigt wurden, waren sie sehr teure, wertvolle Waffen, die vor allem wohlhabende Germanen besaßen. Sie trugen ihre Schwerter zumeist in einer Scheide aus Holz und Leder oder Fell am Gürtel oder quer an einem Lederriemen über den Rücken gebunden. Oft waren die Schwerter mit heilbringenden Mustern oder Zeichen verziert. ![]() Auf dem Bild oben siehst du übrigens eine Runenschrift, die in ein Sax eingeritzt wurde. Es sollte dem Schwert eine besondere Macht verleihen. Quelle des Bildes: Wikipedia Was sind WERKZEUGE? Werkzeuge sind Geräte, mit deren Hilfe man Arbeiten erleichtern kann. Wenn du dir mit einem Freund einen Apfel teilen möchtest, ist es für euch schwierig, ihn mit den Händen in zwei Stücke zu zerbrechen. Aber mit Hilfe eines Werkzeuges, nämlich des Messers, ist es ganz leicht. Werkzeuge bei den Germanen: Die Germanen betrieben Ackerbau und Viehzucht, um sich und ihre Familien zu ernähren. Fast alle Dinge, die unsere Vorfahren zum Leben brauchten, stellten sie selber her. Selbst die Werkzeuge, die ihnen ihre Arbeiten erleichtern sollten, mussten zunächst einmal ausgedacht und gebaut werden. So erfanden die Germanen viele nützliche Dinge, wie z. B. einfache Dreschflegel aus Holz, um die Körner vom Stroh zu trennen oder Reibsteine für die Herstellung von Mehl aus Körnern. Zur Herstellung von Werkzeugen wurden Hölzer, Ton, Leder, Pflanzenteile und Eisen verwendet. Besonders das Eisen war sehr kostbar, da es schwierig herzustellen war: Den Rohstoff Erz gewann man aus den Moorgebieten. Um aus diesem Rohstoff allerdings ansehliches, formbares Eisen zu machen, waren viele aufwendige Arbeitsschritte notwendig.
Unsere Vorfahren bauten aus Lehm große Rennöfen. Diese befüllten sie abwechselnd mit zuvor zerkleinerten und im Feuer gerösteten Raseneisenerzbröckchen und Holzkohle. Dann wurde der Ofen unten angezündet und durch ein Belüftungsloch mit Blasebälgen weiter angeheizt. So brannte die Kohle weg und das Eisenerz gab langsam sein Eisen frei. Die entstandene Schlacke aus Kohle und Sand musste dann abgelassen werden und ein kleiner Klumpen glühendes Eisen blieb übrig.
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