Suche

Besucherzähler


Ãœbersetzen

Die Tierwelt der Germanen Drucken E-Mail
 

Wusstest du, dass Wölfe, Luchse, Bären und Wisents früher in unseren Wäldern lebten?


Und weißt du, dass diese Tiere in Deutschland nahezu verschwunden waren und in den letzten Jahren wieder auftauchen?
 

wisentsauerland1.jpg


 

Auf dem  Bild schaust du einem Wisent ins Auge. Das sind Wildrinder, die mit unseren heutigen Hausrindern verwandt sind - genauso wie mit den Bisons in Amerika.



Quelle: Wikipedia 





„ Gehe nicht unaufmerksam in den Wald und auf

keinen Fall nach Einbruch der Dämmerung“ 

Wenn unsere Eltern uns dies heute sagen, machen sie sich Sorgen, dass wir womöglich Rehe

aufschrecken oder uns verlaufen und nicht wieder zurück finden.


Früher, im alten Germanien,  hatte dieser Spruch jedoch noch eine ganz andere Bedeutung:

Der Mensch war nicht der einzige größere  Jäger im Wald und tat gut daran behutsam vorzugehen,

um sich nicht mit anderen Respekt einflößenden Tieren anzulegen. Die drei gewaltigsten Landraubtiere,

die es zu dieser Zeit bei uns gab, waren der Bär, der Wolf und der Luchs. Heutzutage sind sie zwar in

Deutschland größtenteils ausgerottet, lassen sich aber noch mit dem nötigen Sicherheitsabstand in

Zoos oder Wildparks bestaunen.












  • Der Bär, den man aus Zeichentrickfilmen wie dem Dschungelbuch, als einen ruhigen

und gemütlichen Zeitgenossen kennt, war neben dem Wolf das gefürchtetste Tier in Germania. 

Er galt sogar als der König der Tiere, da er das stärkste, wildeste und mutigste Tier war.

Daher glaubten die Germanen auch, dass besonders tapfere Krieger als Bären wieder geboren

werden, und sahen im dem Bären ein Symbol für den kriegerischen Geist.

ours_brun_parcanimalierpyrenees_1.jpgIm Normalfall sind Bären friedliebende Tiere und meiden den Kontakt mit Menschen, jedoch können bestimmte Umstände zu einem aggressiven und somit tödlichen Verhalten führen. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn ein Bär überrascht oder provoziert wird, aber auch wenn der Bär verletzt ist, bei einer Mahlzeit gestört wird oder eine Bärenmutter mit ihrem Jungtier unterwegs ist. Der Kontakt zu Bären ist  glücklicherweise leicht zu vermieden, da diese Tiere nacht- und dämmerungsaktiv sind und sich hauptsächlich von Fischen, Nagetieren, Insekten und Früchten ernähren. 

  

   

 

 

 

  • Der Wolf, der als Jäger ebenso bewundert wie gefürchtet wurde, ernährt sich zwar auch von Nagetieren, Früchten und Gräsern, jedoch gehören zu seinen Mahlzeiten auch größere Huftiere wie Rehe und Hirsche. Dies obwohl er erheblich kleiner ist als der hiesige Braunbär und mit einem Körpergewicht von ca. 50 Kilogramm auch nicht viel schwerer als einer von uns ist. Im Gegenteil zu uns waren sein Körper und seine Sinne aber optimal auf die Jagd eingestellt, er konnte seine Beute über zwei Kilometer, also einem Fußweg von zirka 20 Minuten, weit riechen, und sich dann im Endspurt seiner Beute mit unglaublichen 60 Stundenkilometern nähern. Diese speziellen Fähigkeiten und die Taktik der Wölfe im Rudel zu jagen, ermöglichte es ihnen, es auch mit größeren Beutetieren aufzunehmen.

         

       Quelle der Bilder zu Wolf und Luchs: Bernard Landgraf - bei der Weiterverwendung dieser Bilder möchte der Fotograf mit seinem Namen genannt werden.

 

  • Der immense Jagderfolg des Wolfes einerseits und die gewaltige Erscheinung des Bären andererseits haben beiden einen festen Platz in der Mythologie der Germanen beschert. So wird der Wechsel zwischen Tag und Nacht nach dem alten Glauben durch die Wolfsbrüder Skoll und Hate verursacht, welche Sonne und Mond über das Firmament jagen.

 

  • Am Firmament finden wir auch die Sternbilder des großen und kleinen Bärens, die in unseren Breiten das ganze Jahr über zu sehen sind. Selbst in unserer Sprache haben sich die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes einen Namen gemacht. Vielleicht kennt ihr ja sogar Menschen, die Wolf, Wolfgang, Bernhard oder Ursular ( Ursus kommt aus dem germanischen und bedeutet Bär) heißen, und könnt euch mit ihnen über die Herkunft ihrer Namen unterhalten.


  • Der Luchs - der Funkeler: Im Althochdeutschen wurde der Luchs nämlich luhs genannt nach seinen funkelnden Augen. Er gehört zur Gattung der Raubkatzen und lebt auch heute noch vereinzelt in den Wäldern Europas. Dabei geht er meistens nachts auf die Pirsch und macht Jagd nach kleineren Tieren. Luchse erkennst du an ihrem  gelblich- bis rotbraun, häufig dunkel gefleckten Fell. Es sind Raubtiere mit einem kleinen, rundlichen Kopf und auffallenden Pinselohren. Sie werden bis zu 1,1 m lang.luchs-fotografiert-von-bernard-landgraf.jpg



Quelle des Bildes: Wikipedia - fotografiert von B. Landgraf
















  • Das Wildschwein: Das bei uns heute noch in den Wäldern lebende Wildschwein ist die Stammform des normalen Hausschweins. Der männliche Keiler kann dabei bis zu 200 kg schwer werden und 180 cm Körperlänge erreichen. Im Vergleich bringt ein normaler ausgewachsener Mann bei dieser Größe gerade mal 90 kg auf die Waage. Wildschweine gelten als angriffslustig, sofern sie sich bedroht fühlen. Daher solltest du sie im Wald auf keinem Fall provozieren. Eine Wildsau, die ihre Frischlinge (Jungtiere) verteidigt, hat schon so manchen panikartig auf einen Baum klettern lassen. Dabei ernähren sich diese Tiere in der Regel von Pflanzen, Samen, Schnecken, Würmern und Insekten. Deine Vorfahren haben ihre Schweine gerne mit Eicheln gemästet. Das machte das Fleisch besonders geschmackvoll. frischlinge023.jpg

     



















  milan_-_fotografiert_von_hans_hillewaert.jpg








 


  • Milane - Natürlich gab es auch in der Luft gewaltige Jäger, die Stoff für Legenden lieferten und zum Teil noch heute über unseren Köpfen hinweg fliegen. Zwei der bekanntesten waren der Rotmilan, auch wegen seiner Größe „Königweihe“ genannt, und sein kleinerer, enger Verwandter, der Schwarzmilan.  Die Milane gehören zu den Greifvögeln, die früher auch passenderweise Raubvögel genannt wurden. Diese Vögel weisen alle eine starke Muskulatur und einen relativ kleinen aber beeindruckend  kräftigen Schnabel auf. Der obere Teil des Schnabels ist nach unten gebogen und ähnelt somit einem kleinen Enterhaken. Wenn ihr euch nun die Ausmaße dieser riesigen Vögel vorstellen wollt, legt euch einfach auf den Boden und stellt euch vor, ein Rotmilan würde sanft auf eurem Bauch landen und seine majestätischen Flügel über euch ausbreiten.  Ihr wäret wahrscheinlich von Kopf bis Fuß mit seinem Federkleid bedeckt. Seine Flügelspannweite, also die Länge zwischen seinen beiden Flügelspitzen im ausgebreiteten Zustand, beträgt ca. 1,60m. Und jeden, dem gerade der Bauch schwer wird, kann ich beruhigen, denn obwohl der Vogel so erschreckend groß ist, wiegt er nur ca. ein Kilogramm, etwa so viel wie ein Liter Wasser - sprich ein Tetrapack voll. Dieses geringe Gewicht ermöglicht dem Vogel sich lange im Segelflug in der Luft zu halten, selbst wenn er nicht mit den Flügeln schlägt, beinahe so wie ein gut konstruierter Papierflieger.

  Quelle des Bildes: Wikipedia - fotografiert von Hans Hilliewart - bei der Weiterverwendung dieses Bildes möchte der Fotograf mit seinem Namen genannt werden!

Neben diesen imposanten Fleischfressern gab es noch unzählige weitere Tierarten, die wir heute entweder gar nicht mehr oder nur noch als Nutztiere kennen. Damals konnte man noch Wildschweine, verschiedenste Hirscharten und, aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, einen engen Verwandten des amerikanischen Bisons, dem europäischen Wisent begegnen. Dies aber natürlich nur, wenn man sich ganz leise und unbemerkt anschlich, denn diese Tiere waren sehr scheu.

   

  • Wisent -  Der germanische Name für das Bison ist Wisent und steht für das größte Landsäugetier Europas. Wenn du dich nun vor eine Zimmertür stellt, weißt du, wie groß so ein Wisent werden kann, ganze 2 Meter. Wenn du jetzt noch versuchst, ein größeres Auto hoch zu heben, weißt du auch wie schwer so ein Wisent werden kann, nämlich 1oookg, also eine Tonne. wisente_bison_bonasus.jpg

 

 

 

  Quelle: Wikpedia - fotografiert von Darkone - bei der Weiterverwendung dieses Bildes möchte der Fotograf mit seinem Namen genannt werden!

 

 

 

 


Alle diese spannenden Tiere sind also nicht nur auf fernen Kontinenten zu finden, sondern auch in unserer eigenen germanischen Vergangenheit und selbst in der heutigen Zeit. Die damalige Tierwelt ist dabei sich teilweise zu erholen, so sind zu Beispiel nach 1990 vermehrt Wölfe in Deutschland gesichtet worden. Diese Wölfe stammen aus Polen und haben schon in einigen östlich gelegenen Bundesländern wie Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen und Brandenburg eine neue Heimat gefunden.

 

Dank Wildparks, die Projekte zur Wiederansiedlung von Wildtieren fördern, können wir  bei behutsamen Waldspaziergängen sogar Wisents, Wildkatzen, Uhus, Damhirsche oder Wildpferde beobachten und ein Gefühl dafür entwickeln, in welch einer spannenden und abwechslungsreichen Umwelt die Germanen früher gelebt haben.



Quelle der Bilder: Wikipedia



img_9078.jpgDiesen Artikel schrieb dir: Tobias Lühring - Abiturient des Arnoldinum in Burgsteinfurt - 2008






















 
© 2008 Kinder vom Sachsenhof | © Template by goP.I.P.
Webdesign auf Usedom and Joomla