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Was den Germanen heilig war Drucken E-Mail

Über die Religion der Germanen haben Forscher und Wissenschaftler bis heute relativ wenig herausfinden können

Der heidnische Glaube der Germanen verschwand durch die Christianisierung, und viele ihrer Heiligtümer (heilige Orte, Gebäude und Gegenstände) wurden von den Christen auf Befehl Karls des Großen im 8. und 9. Jahrhundert zerstört. Du kannst dir also vorstellen, dass Archäologen kaum noch Überreste finden konnten und die Deutung der Funde auch schwierig ist. Hier findest du Informationen über einige germanische Heiligtümer, die erforscht wurden:

 

 

Irminsul – Säule des Volkes - Weltensäule

 

Als Hauptheiligtum der heidnischen Germanen und Sachsen gilt die IRMINSUL (nach dem Kriegsgott Irmin, dem Gewaltigen, benannt).

Sie wird auch Irmensul oder Irmensäule genannt und gilt als die „Säule des Volkes“.

 

Es handelt sich bei diesem Heiligtum um eine große Holzsäule mit neun Ästen. Sie ist das Sinnbild für den Weltbaum und bildete für die

Germanen das Weltall ab. Der Baum galt als Verbindung zwischen Himmel und Erde und wurde von unseren Vorfahren verehrt.

Er trug die neun Welten der Germanen: 

                                                                                                   die_weltensule.jpg1: Asgard                        = Himmel
                   
                          2: Hel                                 = Totenstätte
 
                          3: Midgard        = Welt der Menschen
 
                          4: Ljossalfhe     = Welt der Lichtelben

                          5: Vanaheim          = Welt der Vanen

                          6: Jötunheim         = Welt der Riesen

                          7: Muspelheim      = Welt des Feuers

                          8: Niflheim          = Welt der Zwerge

                          9: Svartalfheim = Welt der Dunkelelben

 

Das Buch und der Film Herr der Ringe lässt diese Welten lebendig werden.

  Quelle: Wikipedia

 

 

  

 

Die Irminsul hatte für die Germanen eine ähnliche Bedeutung und
ähnlichen Wert wie das Kreuz für die Christen. Irminsäulen standen
oft auf Volksversammlungsplätzen, etwa so wie heute in vielen
Innenstädten eine Kirche steht. Die alten Germanen versammelten
sich im Schatten einer Irminsul. Sie hofften  dadurch im Schutz der
Götter zu stehen. Um die Irminsul herum wurden Gerichtsversamm-
lungen abgehalten, es fanden Märkte statt und wichtige Treffen
der Gemeinschaft.

Die geschichtlich bekannteste Irminsul, die nahe der sächsischen Hauptfestung Eresburg in Westfalen stand, wurde von den Franken auf Veranlassung Karls des Großen im Jahre 772 während der Sachsenkriege zerstört. Kaiser Karl wollte das Heidentum ausrotten und hat daher dieses wichtige Symbol für den germanischen Glauben zerstört.

 

 

 

Donar-Eiche

 

Ein anderes wichtiges Heiligtum für unsere Vorfahren ist die DONAR-EICHE.  Eichen sind sehr große und kräftige Bäume. Sie werden bis zu 50 m hoch und können bis zu 1000 Jahre alt werden. Außerdem verlieren sie erst spät im Jahr ihre Blätter. Daher ist die Eiche das passende Symbol für Standhaftigkeit und Unsterblichkeit. Eichen waren für die Germanen heilige Bäume. Unter ihren Kronen hielten sie religiöse Feste und Gerichtsversammlungen ab.

Germanische Dorf- und Glaubensgemeinschaften wählten oft eine einzeln stehende, kräftige Eiche  an einem besonderen Ort aus, um sie Donar zu weihen. Besonders beliebt war ein solcher Baum auf einer Waldlichtung.

Unsere Vorfahren glaubten, dass Donar, der Gott des Donners und der Fruchtbarkeit, in der Donar-Eiche wohnt. Denn sie wussten, dass Eichen öfter von Blitzen getroffen werden als andere Bäume. Vielleicht hast auch du schon mal den Ausspruch „Von den Eichen sollst du weichen, die Buchen sollst du suchen“. Stelle dich bei einem Gewitter nicht unter einen einzeln stehenden Baum, sondern suche dir Büsche, unter die du dich legen kannst! gehört? Wenn man weiß, dass mit Buchen nicht Bäume sondern Büsche gemeint sind, dann stimmt dieser Ausspruch auch heute noch.

 

donareiche2.jpgEine Donar-Eiche, die unsere Vorfahren verehrten, wurde im Jahr 723 von dem Missionar Bonifatius gefällt. (Ein Missionar ist jemand, der versucht andere Menschen von seinem Glauben zu überzeugen.) Er wollten den Germanen damit zeigen, dass ihr Gott Donar nicht einmal die Stärke und Kraft besitzt seinen eigenen Baum zu schützen. Einige Germanen wechselten danach tatsächlich zum Christentum über.

Quelle des Bildes: Wikipedia - gemeinfrei 

 


Übrigens ziert das Laub der Eiche die Rückseiten der deutschen Euromünzen zu 1,2 und 5 Cent. Du siehst, dieser Baum hat für uns Deutsche auch heute noch eine große Bedeutung.12c_2_26_5_euro_cents_germany.jpg











Opfersteine

 

Archäologen und Altertumsforscher vermuten, dass die Germanen OPFERSTEINE für abergläubische Rituale nutzten. Dafür gibt es allerdings wenige Belege. Zwar fanden die Archäologen besonders geformte und bearbeitete, große Steine, aber kaum Anhaltspunkte für ihre Nutzung. Auf manchen Steinen fand man Phosphat. Dabei könnte es sich eventuell um Blutreste von geopferten Tieren oder auch Menschen handeln.

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Fotografiert von Ulrike Karau

Auf diesen Bildern siehst du die Externsteine. Ihre Gesteinsbildung ist schon vor mehr als 70 Millionen Jahren gewesen. Dass die Germanen hier ihren Göttern Opfer gebracht haben, ist zwar nicht erwiesen aber sehr wahrscheinlich. Zumindest hat man hier Feuerstätten gefunden.

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Quelle: Fotografin: Ulrike Karau

 

Wasser

 

Auch das Element Wasser war für die Germanen eine Verbindung zu höheren Mächten. Daher wurden Gewässer, wie z.B.  Quellen, Sümpfe und Moore verehrt. Es wurden ihnen Tiere, Waffen, Schmuck geopfert. Diese Gaben schenkten die Germanen ihren Göttern als Zeichen der Wertschätzung, denn nach ihrem heidnischen Glauben waren sie ja von ihrem Wohlwollen abhängig.

 

Gab es denn keine Gotteshäuser?

 

Vielleicht fragst du dich, ob die Germanen gar keine Kirchen, Tempel oder Moscheen hatten, in denen sie ihre Götter verehrten. Aber GOTTESHÄUSER kannten die Germanen nicht. Sie wollten ihre Götter nicht in Gebäuden „einsperren“, sondern sie in der Natur verehren. Dort fühlten sie sich ihnen näher. Durch ihre bäuerliche Lebensweise waren die Menschen eng mit der Natur verbunden. Sie waren ja auch von ihr abhängig: Jahreszeiten und Wetter bestimmten das Leben der Menschen. Da die Germanen dachten, dass die Götter das Wetter machen, versuchten sie sie durch Opfergaben günstig zu stimmen.

 

 

johannadepenbrock.jpgDiesen Artikel schrieb dir: Johanna Depenbrock- Abiturientin des Arnoldinum in Burgsteinfurt - 2008

 

 
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