Es war einmal - der Anfang unserer Märchen |
Vom germanischen „maren“, was soviel bedeutet wie „verkünden, rühmen“, leitet sich das Wort „Märchen“ ab.
Ja, unsere Vorfahren werden sich auch schon Märchen erzählt haben. Kannst du dir vorstellen, wie viele von diesen Märchen uns nicht bekannt sind, weil sie nie aufgeschrieben worden sind? Denn mit ihrer Runenschrift taten die Germanen sich schwer allzulange Geschichten aufzuschreiben. Nur die wenigsten sind uns daher erhalten geblieben.
Auf diesem Bild siehst du die beiden bekanntesten Märchensammler Deutschlands: Die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm. Sie wurden 1785 und 1786 in Hanau geboren, studierten Sprachwissenschaften und sammelten Märchen, vor allen in der Region der Westfalen und der Hessen.
Im Jahre 1812 erschien ihr erster Band der "Kinder- und Hausmärchen",
in denen die dir heute noch bekannten Märchen zu lesen waren.
Außerdem veröffentlichten sie das wohl erste Deutsche Wörterbuch. Es hätte dir wahrscheinlich gut gefallen, da den beiden die Groß- und Kleinschreibung noch nicht so wichtig war.
Quelle: Wikipedia
Kurze Definition: Märchen sind kurze Erzählungen mit wunderbarphantastischen Inhalten. Dabei erscheint die Welt, von der das Märchen erzählt, glaubwürdig, auch wenn ein wirklicher Bezug zu Zeit und Ort fehlt. Man unterscheidet zwischen den Volks- und den Kunstmärchen.
Dir bekannt ist natürlich die Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Sie enthält
viele zauberhafte Märchen, wie z.B. Frau Holle, Schneewittchen, Dornröschen und der Froschkönig. Gesammelt wurden diese Märchen vor mehr als 200 Jahren. Fernsehen, Radio, Computer waren zu dieser Zeit natürlich noch vollkommen unbekannt.
Nicht einmal elektrisches Licht gab es. Und so haben sich die Menschen abends beim
Schein des Feuers Geschichten erzählt. Viele davon sind natürlich in Vergessenheit
geraten, aber die vielleicht Schönsten und Spannendsten sind über Jahrhunderte weg überliefert worden.
Quelle der beiden Bilder: Wikipedia
Hättest du dabei gewusst, dass die meisten
Märchen hier bei uns im Westfälischen gesammelt
worden sind. Die Brüder Grimm haben vor allen in
Westfalen und Hessen Märchen gesammelt. So ist es kein Wunder, dass es eine 600 km lange Märchenstraße in Deutschland gibt, die auch durch die Bundesländer Niedersachsen, NRW und Hessen führt. Frau Holle soll auf dem Hohen Meißner in Nordhessen ihre Betten geschüttelt haben. Und Dornröschen verschlief ihre 100 Jahre auf der Sababurg nahe Hofgeismar.
In dem Buch "Kinder vom Sachsenhof" erzählt eine Mutter ihren Kindern das Märchen von "Frau Holle". Ja, es ist schon ein sehr altes Märchen. Seine Spuren lassen sich mindestens 1000 Jahre zurückverfolgen. Schon damals wurde Frau Holle als eine germanische Erdgöttin beschrieben, die den Menschen Gutes bringt, sofern sie ihr Achtung erweisen. Ihre Heimat soll bei Kassel im Land der Hessen – der früheren Franken sein.
Einer Sage nach soll sie zur Zeit der Raunächte, zwischen dem 23.Dezember und dem 5.Januar (in dieser Zeit ruhte die Hausarbeit), zur Erdoberfläche aufgestiegen sein, um nachzusehen, wer das Jahr über fleißig oder wer faul war. Im hessischen Volksmund ist Frau Holle für die Schneemenge im Winter verantwortlich, denn je gründlicher sie ihre Betten ausschüttelt, desto mehr schneit es auf der Erde.
Die Hollunder-Pflanze soll übrigens der Frau Holle geweiht sein und trägt daher ihren Namen.
Foto: Ulrike Karau
Das Märchen von "Frau Holle" wurde im Jahr 2006 mit dem Preis Deutschlands schönstes Märchen ausgezeichnet.
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