Kennst du die Kunst
des Webens?
Schon die alten
Ägypter kannten das Weben. Und bei den Westfalen hat diese Kunst bis
heute Bestand. Noch vor 25 Jahren war unsere Gegend geprägt von der
Textilindustrie. In Rheine kannst du dir hierzu sogar das Texilmuseum
www.kulturforum-rheine.de ansehen.
Flachs bzw. Leinen
weben
Unsere Vorfahren
sind bis über die Grenzen hinaus bekannt für ihre Leinenweberei gewesen. Dazu haben sie Flachs angebaut. Aus den
Stängeln des Flachs wurden die Leinenfasern gewonnen. Beim Spinnen
wurden diese Fasern zu Fäden versponnen.
Am Webrahmen wurde
dann das Garn zu einem Leinengewebe verwebt. Vielleicht kennst du
die Leinwand in der Malerei? Bücher werden zuweilen in Leinen
gebunden. Tischdecken sind manchmal aus Leinen. Und viele
Kleidungsstücke, die man im Sommer trägt, sind aus Leinen.
Wusstest du das?
Dass das Wort "Wand" ebenfalls auf das Weben zurückzuführen ist. Eine Haus- oder Zimmerwand wurde zu dieser Zeit mit Hilfe von Zweigen gewebt: Wand (althochdeutsch „das Gewundene, Geflochtene“ zu „winden“)
Wenn dein Lehrer, deine Mutter etwas erzählen möchte und mittendrin plötzlich aufhört und sagt: "Entschuldige, ich habe den Faden verloren..." Dann weiß jeder, dass kein wirklicher Faden gemeint ist! Aber zu damaligen Zeiten haben sich die Menschen beim Spinnen gerne Geschichten erzählt, da kam es schon einmal vor, dass ihnen dabei der Faden verloren ging.
Und wenn jemand zu dir sagt: "Du spinnst!" Dann erinnert dieser Spruch daran, dass früher oftmals Menschen in psychiatrischen Anstalten als Beschäftigung Garn zu spinnen hatten.
Als "spindeldürr" bezeichnet zu werden, heißt eigentlich nichts anderes als besonders dünn zu sein. Und das war die dünne Spindel der Spinnspule.
Auch der Streitschlichter...hat seinen Ursprung vom Weben und ist abgeleitet vom Schlichten und Glätten der sich verhakenden Kettfäden.
Auf dem Foto unten siehst du eine Handspindel. Vor 1200 Jahren hatten
deine Vorfahren nämlich noch kein Spinnrad, wie du es vielleicht schon
einmal in einem Heimatmuseum gesehen hast. Mühselig mussten die Fasern
mit der Handspindel zu einem Faden versponnen werden.
Quelle der Fotos: Ulrike Karau
Das gesponnene Garn wurde dann zum Beispiel mit Hilfe von Färbepflanzen behandelt.
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