Hochdütsch
|
Olde Sachsensproake
|
|
Da hört ich, dass der Schickung Gebot
|
Thar gifragn ic, that berhtun giscapu,
|
|
Marien mahnte und die Macht Gottes,
|
Mariun gimanodun endi maht godes,
|
|
dass ihr ein Sohn da sollte beschert werden,
|
that iru an sunu
|
|
in Bethelehem geboren, der Geborenen stärkster,
|
giboran an Bethleem barno strangost,
|
|
aller Könige kräftigster. Da kam an der Menschen Licht
|
allaro
cuningo raftigost: cuman the mâreo,
|
|
der mächtige Held, wie schon manchen Tag
|
manno
lioht, sô is managan dag
|
|
davon der Bilder viele und der Zeichen geboten
|
bilidi uuârun endi filu
|
|
waren in dieser Welt. Da ward das alles wahr,
|
giuuorden
an thesero uueroldi. Thô uuas it all giuuârod sô,
|
|
was spähende Männer vordem gesprochen,
|
sô it êr spâha man gisprocan habdun,
|
|
wie er in Niedrigkeit hernieder auf Erden
|
thurh
huilic ôdmôdi he thit erdrîki herod
|
|
durch seine eigene Kraft zu kommen gedächte,
|
thurh is
selbes craft sôkean uuelda,
|
|
der Menschen Mundherr. Da ihn die Mutter nahm,
|
managaro
mundboro. Thô ina thiu môdar nam,
|
|
mit Gewand bewand ihn der Weiber schönste,
|
biuuand ina
mid uuîbo scôniost,
|
|
zierliche Zeugen, und mit den zweien Händen
|
fagaron
fratahun, endi ina mid folmon tuuêm
|
|
legte sie liebreich den lieben kleinen Mann,
|
legda lioblîco luttilna man,
|
|
das Kind, in eine Krippe, das doch Gottes Kraft besaß,
|
that kind
an êna cribbiun, thoh he habdi craft godes,
|
|
der Menschen mächtigster. Die Mutter saß davor,
|
manno
drohtin. Thar sat thiu môdar beforan,
|
|
die wachende Frau, und wartete selber
|
uuîf uuacogeandi, uuar doda selbo,
|
|
und hütete das heilige Kind.
|
held that hêlaga barn.
|